Ein Rettungswagen für ein Flüchtlingslager in Moyo
Die Idee für dieses Projekt entstand, als Comboni-Missionar Erich Fischnaller, unser Kooperationspartner in Jale/Südsudan, mit den Menschen aus der Missionsstation vor dem Bürgerkrieg flüchten musste. Sie landeten in einem Flüchtlingslager in Moyo (eine Stadt in Uganda an der Grenze zum Südsudan), wo schreckliche Zustände herrschten. Insbesondere für die medizinische Versorgung war kaum gesorgt, wie uns Bruder Fischnaller berichtete.
Die Friedensbrücken wandten sich an das Südtiroler Weiße Kreuz, welches einen gebrauchten Rettungswagen zur Verfügung stellte. Der Rettungswagen war in perfektem Zustand und mit allem nötigen sanitären Material versehen, um im Flüchtlingslager als „fahrendes Krankenhaus“ eingesetzt zu werden und die Flüchtlinge medizinisch zu versorgen.
Der Rettungswagen wurde in Genua in einem Container verschifft und kam im November 2018 in Nairobi (Kenia) an. Von dort wurde er mit einem Laster ins Flüchtlingslager transportiert. Reinhold Weger war im Dezember 2018 selbst vor Ort, er besuchte das Flüchtlingslager und schaute sich an, wo der Rettungswagen in Einsatz kommen sollte.
Seit März 2019 dient dieser nun der medizinischen Versorgung und dem Krankentransport der Flüchtlinge in Moyo. Die Friedensbrücken stehen in regelmäßigem Kontakt mit Bruder Erich Fischnaller, der den medizinischen Einsatz des „Krankenhauses auf Rädern“ koordiniert.




Peace Building – Frieden für Kinder und Jugendliche aus dem Bürgerkrieg im Südsudan
Im Flüchtlingslager in Moyo (einem Gebiet in Uganda an der Grenze zum Sudan) leben über 100.000 Menschen, die vor dem unvorstellbaren Grauen des Bürgerkrieges im Südsudan und dessen Zerstörungen geflüchtet sind. Unter ihnen sind auch zahlreiche Kinder und Jugendliche, die von den Gräueltaten des Krieges nicht nur physisch, sondern auch psychisch betroffen sind. Viele von ihnen wurden in dem Krieg als Kindersoldaten missbraucht und durch politische Willkür gegeneinander aufgehetzt. Ihnen eine Perspektive für die Zukunft und Frieden zu geben, darauf zielt das Projekt Peace Building ab.
Im Rahmen von Workshops, Vorträgen und Beratungsstunden erhalten die betroffenen Kinder und Jugendlichen ebenso wie ihre Familien professionelle psychologische Hilfe zur Aufarbeitung der Traumata. In der ersten, aktuell laufenden Projektphase werden Kinder und Jugendliche verschiedener Ethnien in Unterricht und bei außerschulischen Aktivitäten zusammengeführt und gemeinsam betreut. So lernen sie sich kennen und erfahren, wie sie ihre Ängste und Vorurteile besiegen können, um ein gemeinsames Leben in Frieden aufbauen zu können.



In Vorträgen, Workshops und Unterricht verbringen die Betroffenen Zeit miteinander. Sie lernen miteinander und können die schrecklichen Erfahrungen von Krieg und Flucht aufarbeiten.
In der zweiten Projektphase werden die Kinder und Jugendlichen schließlich bei Familien der jeweils anderen Ethnie aufgenommen und verbringen Zeit in deren Haus und Umfeld. Auch die Familien sollen in einem weiteren Schritt aufeinander zugeführt werden, damit sie sich kennen- und verstehen lernen und so die Basis für eine gemeinsame Zukunft in Frieden schaffen können.
Das Projekt Peace Building startete im Juli 2019 und wird von den Friedensbrücken gemeinsam mit den Comboni-Missionaren, die die Flüchtlinge vor Ort betreuen, durchgeführt.
Die Videos zeigen den Abschluss der Aktion „peacebuilding“ im Dezember 2021 mit Bruder Fischnaller und Fafa.